Die Bohrs: EINE SCHRECKLICH TALENTIERTE FAMILIE

Die Bohrs: EINE SCHRECKLICH TALENTIERTE FAMILIE


Für sein Atommodell wurde Niels Bohr mit dem Nobelpreis für Physik gewürdigt. Weniger bekannt ist, dass auch sein Vater und sein Sohn in die Geschichte der Nobelpreisvergabe eingegangen sind. 

Erinnern Sie sich noch an das „Bohrsche Atommodell“, das eigenartige Ding aus Drähten und Kugeln, das der Lehrer im Physikunterricht am Pult stehen hatte? Für dieses Modell eines Atoms wurde Niels Bohr mit dem Nobelpreis gewürdigt und sicherte sich so einen Platz im Olymp der Physik. Weniger bekannt ist, dass er und sein Bruder passionierte und erfolgreiche Fußballer waren und dass auch sein Vater und sein Sohn in die Geschichte der Nobelpreisvergabe eingegangen sind.

Ein Nobelpreis für den Sohn

Allen, die in der Schule im Physikunterricht aufgepasst haben, wird Niels Bohr (1885 – 1962) vielleicht in Erinnerung geblieben sein. Für sein revolutionäres Modell der kleinen Teilchen, aus dem alle Materie besteht, hat er, der wohl berühmteste Wissenschaftler der Bohr-Familie, 1922 den Nobelpreis für Physik erhalten. Mit dieser genialen Darstellung und seinen nachfolgenden Arbeiten sicherte sich der dänische Wissenschaftler für alle Ewigkeit einen Platz in den Geschichtsbüchern der Wissenschaft.

Ein Nobelpreis für den Enkel

Diese guten Gene dürfte er auf jeden Fall seinem Sohn Aage Niels (1922 – 2009) in die Wiege gelegt haben, denn auch dieser erhielt gemeinsam mit zwei Kollegen 1975 den Physik-Nobelpreis. Wofür er diesen Preis eingeheimst hat, klingt allerdings wesentlich komplizierter: „Die Entdeckung der Verbindung zwischen kollektiver und Teilchen-Bewegung in Atomkernen und die Entwicklung der Theorie von der Struktur der Atomkerne basierend auf dieser Verbindung“.

Eine Nominierung für den Vater

Vom Nobelpreis-Komitee weniger gewürdigt wurde aber offensichtlich das Wirken von Vater bzw. Großvater Christian Bohr (1855 – 1911). Dieser wurde nämlich „nur“ für den Nobelpreis nominiert und steht diesbezüglich eventuell ein wenig im Schatten seines Sohnes und Enkelsohnes.

Christian Bohr

Christian Bohr, der aus einer Kopenhagener Akademikerfamilie stammende Physiologe, wurde für seine Arbeiten betreffend „der temperaturabhängigen Gasabsorption in Flüssigkeiten und die Bindung von O2 und CO2 ans Blut (dem nach ihm benannten Bohr-Effekt) zumindest mehrfach für den renommierten Preis vorgeschlagen.

Der Bohr-Effekt

Christian Bohr beschrieb den von ihm 1904 entdeckten und nach ihm benannten Effekt folgendermaßen: „Der Kohlendioxidpartialdruck des Blutes ist als wichtiger Faktor im inneren Atmungsstoffwechsel anzusehen. Nimmt man Kohlendioxid in ausreichender Menge zu sich, kann der aufgenommene Sauerstoff im ganzen Körper effektiver genutzt werden.“ 1

Das bedeutet, wenn die Kohlendioxidkonzentration im Körper stimmt, dann setzt das Hämoglobin in unserem Blut Sauerstoff frei und unsere Muskeln und Organe können effektiver arbeiten. Eine bahnbrechende Entdeckung für gesundes Atemverhalten.

Wissenschaft und Sport

Über seine Kinderstube und Jugendzeit erzählte Niels Bohr jedenfalls: „Ich wuchs in einem Haus mit einem reichen intellektuellen Leben auf, in dem wissenschaftliche Diskussionen alltäglich waren. In der Tat machte mein Vater kaum eine Unterscheidung zwischen seiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit und seinem lebhaften Interesse an allen Problemen des menschlichen Lebens.“

Es scheint, als wäre dies in jeder Beziehung ein guter Boden für außergewöhnliche Leistungen gewesen. So war Niels Bohr nicht nur ein genialer Physiker, sondern auch ein passionierter Fußballer, da aber etwas im Schatten seines Bruders Harald. Auch er war wohl zu seiner Zeit in Dänemark ein bekannter Mann, spielte er doch für das dänische Fußballnationalteam.

Bleibt abzuwarten, ob uns die Familie Bohr noch mit weiteren wissenschaftlichen Auszeichnungen oder außergewöhnlichen Sportlern überrascht. Wir von Spirah sind auf jeden Fall der Meinung, Christian Bohr hätte für seine Arbeiten über die Bedeutung von Kohlendioxid für unseren Körper und unsere Gesundheit den Nobelpreis verdient. 😉

1) Bohr C, Hasselbalch K, Krogh A. Concerning a biologically important relationship – the influence of the carbon dioxide content of blood on its oxygen binding. http://www.udel.edu/chem/white/C342/Bohr%281904%29html

Das Nobelpreismolekül
Menschen, Wissenschaft

Was haben Stickstoffmonoxid, Dynamit und die Atmung gemeinsam? 1992 wurde Stickstoffmonoxid (NO) vom Wissenschaftsmagazin „Science“ zum Molekül des Jahres ernannt. Folglich erhielten Robert F. Furchgott, Louis J. Ignarro und Ferid Murad sechs Jahre später für ihre Entdeckungen rund um dieses bereits berühmte Molekül den Nobelpreis für Medizin. Im Jahre 1998 wurden die Arbeiten der drei amerikanischen Wissenschaftler über „Stickstoffmonoxid als…

KOHLENDIOXID - DAS GESUNDE GIFTGAS
Gesundheit

Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe, Treibhauseffekt und einige andere Grauslichkeiten mehr. Kohlendioxid (CO2) hat in unseren Zeiten jedenfalls nicht ganz zu Unrecht keinen guten Ruf.  Ganz anders schaut die Sache aber aus, wenn man unsere Atmung als Werkzeug für Gesundheit, Achtsamkeit und Wohlbefinden nützt, dann nämlich muss man dem CO2 ohne Zweifel höchste Wertschätzung zukommen lassen. Der Bohr-Effekt Der erste der…

Stabil geatmet: Unser Säure-Basen-Haushalt
Wissenschaft

Wie die Atmung den pH-Wert im Körper reguliert Viele kennen sich aus aber nur wenige wissen Bescheid. Deshalb vorab einiges Grundsätzliches: Entscheidend für den viel zitierten Säure-Basen-Haushalt in unserem Körper ist der pH-Wert. Die Abkürzung pH steht dabei für das lateinische „potentia Hydrogenii“ und bedeutet „Konzentration des Wasserstoffs in einer Lösung“. In dem Fall, der uns interessiert, wird angegeben, wie…