
Wie geht gesundes Atmen?
Keine leichte Frage, auf die uns allerdings eine Technologie namens „Kapnografie“ eine eindeutige und objektive Antwort geben kann.
Kapnodings? Was ist das?
Viele – zum Teil selbsternannte Atemexperten – haben von Kapnografie bestenfalls gehört, in den meisten Fällen aber keine Ahnung. Denn stellt sich die Frage nach gesunder Atmung, bekommt man zu oft reflexartige Antworten wie: „Nasenatmung ist gut, Mundatmung ist schlecht“ oder „Bauchatmung ist richtig, Brustatmung ist falsch“ und die daraus resultierenden Atemempfehlungen. Und nicht selten werden bei der Beantwortung der Frage nach „gesundem Atmen“ dann auch noch die persönliche Erfahrung und das subjektive Wohlbefinden als Maßstab genommen.
Ohne die zweifellos wichtige Achtsamkeit für ein gutes Körpergefühls geringschätzen zu wollen, stellt sich die Frage, wie richtig und zuverlässig sind diese allgemeinen Atemempfehlungen und unser Wohlbefinden? Wir fühlen uns ja auch nach einem Stück süßer Schokolade gut und sind weit weg von gesunder Ernährung … 😉
Was meint die Wissenschaft
Stellen wir Atemwissenschaftler Dr. Wolfgang Fellner die Frage „Was ist gesundes Atmen?“, ist seine Antwort eindeutig: „Aus gesundheitlicher Perspektive sollte unsere Atmung immer die Primärfunktionen der Atmung sicherstellen.“
Die Primärfunktionen der Atmung sind laut Wolfgang Fellner:
- • die Aufnahme von Sauerstoff in das Blut
- • die teilweise Abgabe von Kohlendioxid
- • die Regulation des Blut-pH-Wertes und damit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen
Aha … So weit, so gut … Klingt einfach, ist es aber nicht so ganz … Selbst wenn wir davon absehen, dass sich nur wenige mit der sensiblen pH-Wert-Regulation im Körper wirklich auskennen, ist es noch komplexer, als man jetzt schon vermuten könnte (siehe den SPIRAH-Artikel über die pH-Wert-Regulation, „Stabil geatmet“).
Denn diese erwähnten Primärfunktionen wirken mit einer Vielzahl bekannter Sekundärfunktionen zusammen. wie z. B. unserem Sprechen, unserer Körperhaltung, den homöostatischen Reflexen des autonomen Nervensystems, der Gefühls-/Gedankenregulation, dem Hormonhaushalt, der Thermoregulation usw.
Die Realität der Praxis
Nun ist die Realität vieler der bekannten Atemübungen, Atemtrainings und Atemempfehlungen, dass sie vor allem auf diese Sekundärfunktionen der Atmung abzielen und den Auswirkungen auf die Primärfunktionen bestenfalls wenig – in den meisten Fällen aber gar keine – Beachtung schenken. Unter diesen Voraussetzungen sind viele der verfügbaren Atemanleitungen und -trainings dann leider nicht mehr als „Schokolade für unsere Atmung“.
Denjenigen, die es genau wissen wollen, bietet die Technologie der Kapnografie eine aussagekräftige Möglichkeit, um die gesundheitlichen Wirkungen und Zusammenhänge von Atemübungen zu messen und eindrucksvoll sichtbar zu machen.
Kapnodings … warum ist das was?
Warum die Kapnografie in Hinblick auf die Atmung und die Wirksamkeit von Atemtechniken so aufschlussreich ist, lässt sich leicht erklären. Mit einem Kapnografen wird über eine sogenannte Nasenbrille die Kohlendioxidkonzentration in der Ausatemluft gemessen (siehe den SPIRAH-Artikel über CO2, „Das gesunde Giftgas“). So können nicht nur Rückschlüsse auf die Sauerstoffversorgung der Zellen gewonnen werden, sondern auch auf deren Nährstoffversorgung (primär Blutzucker). Ein aus Überatmung resultierender, verringerter CO₂-Gehalt führt zu respiratorischer Alkalose im Blut und einer Unterversorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen. Kapnografie lässt eine Beurteilung der CO₂-Werte des Blutes der KlientInnen in Echtzeit zu und stellt diese grafisch dar. Dadurch lassen sich Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt erkennen.
So liefert die Kapnografie-Messung einen Einblick in die auch für völlig gesunde Menschen wichtigen, von Dr. Fellner erwähnten Primärfunktionen der Atmung: Aufnahme von Sauerstoff, Abgabe von Kohlendioxid und die Regulation des Blut-pH-Wertes.
Wenn Sie an einer Kapnografie-Messung interessiert sind schreiben Sie an office@spirah.net
Wenn Sie am Kauf eines Kapnotrainers interessiert sind finden Sie Infos im SPIRAH-Shop

Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe, Treibhauseffekt und einige andere Grauslichkeiten mehr. Kohlendioxid (CO2) hat in unseren Zeiten jedenfalls nicht ganz zu Unrecht keinen guten Ruf. Ganz anders schaut die Sache aber aus, wenn man unsere Atmung als Werkzeug für Gesundheit, Achtsamkeit und Wohlbefinden nützt, dann nämlich muss man dem CO2 ohne Zweifel höchste Wertschätzung zukommen lassen. Der Bohr-Effekt Der erste der…

Wie die Atmung den pH-Wert im Körper reguliert. Viele kennen sich aus aber nur wenige wissen Bescheid. Deshalb vorab einiges Grundsätzliches: Entscheidend für den viel zitierten Säure-Basen-Haushalt in unserem Körper ist der pH-Wert. Die Abkürzung pH steht dabei für das lateinische „potentia Hydrogenii“ und bedeutet „Konzentration des Wasserstoffs in einer Lösung“. In dem Fall, der uns interessiert, wird angegeben, wie…

Dr. Wolfgang Fellner weiß Bescheid über die Steuermechanismen unserer Atmung und die Faktoren, die unser Atemverhalten beeinflussen. Basierend auf seinem Studium in Amerika an der „Professional School of Behavioral Health Sciences“ und jahrelanger Erfahrung in Forschung und Praxis, beeindruckt Wolfgang Fellner mit fundiertem Wissen über Atemphysiologie, Verhaltensanalyse und Dysfunktionen unserer Atmung. Aus seiner Sicht gilt es den biochemischen Aspekt der…